Das United Colors-Shooting
Kennt Ihr das? Wenn man sich was in Kopf gesetzt hat, was einen nicht mehr loslässt? So war das bei mir mit dieser Bildidee zu „United Colors“. Das Bild war schon quasi fertig im Kopf, es hat nur noch an der Umsetzung gefehlt. Warum der Name „United Colors“? Weil die Farben so schön ineinander fließen. Wie ich finde passt der Name United Colors sehr gut dazu.
Hier erst mal das fertige Ergebnis.
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Bei dem Bild „United-Colors“ fallen 6 Kugeln gleichzeitig in verschiedene Farbtöpfe und lassen die Farbe in einer Fontäne hochspritzen. Das Bild ist nicht aus Einzelbildern montiert, sondern genau zum richtigen Zeitpunkt fotografiert worden. Es ist klar das man bei solchen Aufnahmen nicht viele Versuche hat. Nachdem die Kugeln in die Töpfchen gefallen sind, ist alles versaut und dann fängt erst mal die große Putzaktion an. Beim Shooting muss alles perfekt Laufen, man kann sich eigentlich keine Patzer erlauben.
Der Aufbau und damit alles so reibungslos funktioniert hat eine Woche Arbeit gekostet. Gut das ich zwischen Weihnachten und Neujahr genügen Zeit dafür gefunden habe.
„Aufwand: 1 Woche mit 8 bis 10 Stunden!“
Im Vorfeld des Shootings waren natürlich zahlreiche Versuche notwendig. Immer wieder ist etwas schief gelaufen. Angefangen hat es damit das die geplanten Murmeln, nicht den gewünschten Wasser- Splash-Effekt hervorrufen wollten. Die Murmeln sind in der Dose eingeschlagen ohne überhaupt einen spürbaren Effekt hervorzubringen. Die Flugbahn der Kugeln nach dem Auslösen hat die Dosen verfehlt. Für all die Schwierigkeiten musste ich mir Lösungen einfallen lassen, damit der eine Versuch genau den Wow-Effekt hervorruft.
Der Aufbau:
Schon alleine die 6 bis 9 Kugeln (Murmeln) gleichzeitig auszulösen war nicht ganz einfach. Mir kam dann die Idee, zwei Platten mit Löchern gegeneinander zu verschieben, so das die Kugeln in der Endstellung durch die beiden Platten hindurchfallen können. Also bin ich dann ein paar Abende in meiner Garage verschwunden und hab zunächst an der Auslöseplatte herumgetüftelt. In den Nachfolgenden Bildern ist diese recht gut zu erkennen. Da die Auslöseplatte oberhalb der Dosen montiert werden musste, musste ich noch ein Gestell bauen um die Platte mit den Kugeln entsprechend anbringen zu können. Wichtig hierbei war es das die Auslöseplatte, im Wasser liegt, damit die Kugeln gleichmäßig in die Farbtöpfchen fallen können. Wenn die obere Platte nicht im Wasser liegt, so treffen einige Kugeln früher an der Farboberfläche ein und die erzeugten Splashes haben später im Bild unterschiedliche höhen.
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Die Kugeln
Die Idee Für die Kugeln handelsübliche Murmeln zu verwenden war erst mal gut. Jedoch hat es sich in einem ersten Test herausgestellt, das die Murmeln durch die Wasseroberfläche hindurchschlagen ohne einen merklichen Effekt zu erzeugen. Das war natürlich für meine Bildidee tödlich. Das Problem war, die Oberfläche der murmeln war viel zu glatt. Ich musste mir also überlegen, wie ich es hinbekomme die Oberfläche der Kugel größer zu machen um den gewünschten Splash Effekt zu erzielen. Dafür waren verschiedene Versuche mit unterschiedlichen Aufbauten nötig. Die Lösung des Problems war, die Oberfläche der Kugel durch das verkleben mit einem Plastik Flaschendeckel zu erhöhen. Die ersten Fallversuche, haben gezeigt das sich die Kugeln während dem Fall drehen und gegeben falls doch mit der glatten Seite in der Flüssigkeit landen. Ich hab durch verschiedene Experimente versucht dies zu unterbinden. Jedoch bin ich zum Schluss doch bei er ersten Lösung geblieben.
Die Flugbahn
Eigentlich denkt man das so eine Kugel wenn sie oberhalb von der Dose montiert wird, senkrecht nach unten fallen müsste. Bedingt durch die Konstruktion der Auslöseplatte, war das leider nicht ganz der Fall. Wer nun in der Schule im Fach Physik aufgepasst hat, hat recht schnell festgestellt das es nicht nur die Senkrechte Bewegungsrichtung gibt, sondern je nach Krafteinwirkung auf die Auslöseplatte auch eine Vertikale Kraft gibt, die die Flugbahn der Murmel ebenfalls beeinflusst. Das Problem dabei war….die Trefferquote der Murmeln war recht bescheiden. Ständig ist eine Kugel neben die Dosen oder auf den Dosenrand gefallen. Das durfte für das endgültige Shooting nicht sein. Also musste ich mir auch für dieses Problem etwas einfallen lassen um die Vertikale Störgröße gegen null zu bringen.
Auslösung der Kamera und der Blitze
Da es sich auch bei diesem Projekt um sehr Zeitkritische Abläufe handelt, übernimmt auch in diesem Shooting-Projekt die Auslösung der Kamera und der Blitze mein selbst gebauter Microcontroller (der ist hier leider nicht mit auf dem Bild drauf). Damit dieser allerdings mitbekommt, das etwas passiert, hab ich einen kleinen Schalter oben an der Auslöseplatte montiert. Sobald die Auslöseplatte den Weg für die Kugeln frei macht, wird der Schalter geschlossen. Durch dieses Trigger-Ereigniss bekommt die Elektronik mit das die Kugeln im Anflug sind. Die Zeit Verzögerung, von der Auslösung bis zum auftreffen auf der Farbe lässt sich entweder berechnen, oder experimentell ermitteln.
Das Ausrichten der Dosen
Um von Oben mit den Kugeln in die Dosen zu treffen müssen diese entsprechend ausgerichtet werden. Dies lässt sich am besten mit einer Art Lot bewerkstelligen. Kurzerhand hab ich mittels eines kleinen Plastikbechers, einer Schnur und einer Schraubenmutter ein Lot zusammengebaut. Der kleine Plastikbecher passt genau in die Kugelöffnungen, so dass die Dosen unterhalb passend ausgerichtet werden können.
Die Farben
Als Farben hab ich normale Acryl Farben benutzt. Die Farben habe ich mit Wasser verdünnt damit der Splash bei eintauchen der Kugeln entsprechend groß wird. Die Farben wurden dann in die Dosen abgefüllt.
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Das Lichtsetup
Das Lichtsetup, habe ich wie im Schaubild Aufgebaut. Insgesamt habe ich für das Setup 4 x Yongnuo Yn-560III Blitze verwendet. Alle Blitze wurden über Fernauslöser ausgelöst. Zwei Blitze wurden von hinten montiert…um den Splash tiefe zu geben. Ein Blitz hellt den Hintergrund etwas auf und der letzte sorgt dafür das die Dosen im Vordergrund sauber belichtet werden.
Damit die hochspritzende Flüssigkeit eingefroren wird, wurden die einzelnen Blitze nur mit geringer Leistung betrieben.
Video:
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