Wassertropfen fotografieren
Heute möchte ich Euch ein paar Wassertropfen Bilder zeigen. Der Aufbau für diese Art Bilder ist nicht schwierig. Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl und etwas Geduld gelingen nach kurzer Zeit tolle Aufnahmen.
Wie wird das gemacht?
Im Netz findet man zu diesem Thema zahlreihe Beispielbilder, Tutorials und Anleitungen. Ich möchte hier auch nicht noch eine weitere Anleitung dazu schreiben, sondern lediglich grob Skizieren wie ich das gemacht hab, und über welche Schwierigkeiten ich bei der Umsetzung gestolpert bin und wie ich die Probleme gelöst hab.
Was braucht man alles dafür?
- Kamera auf Stativ
- Objektiv … ich hab mein Sigma 70-200 / 2,8 benutzt
- Kabelauslöser für die Kamera (optional)
- 2 Blitze, in meinem Fall zwei YN-560III jeweils auf einem Stativ
- Funkauslöser für die Blitze
- Galgenstativ um den Behälter mit dem Wasser aufzuhängen.
- Dunkles Backblech…dieses wird mit Wasser gefüllt
- Hintergrund (blau)
- verschiedenfarbige Krepp-Papier Rollen
Der Lichtaufbau
Der Lichtaufbau ist relativ einfach. Ich hab einen blauen Hintergrund auf einem Hintergrundsystem benutzt. An diesem hab ich die verschiedenen Krepp-Papierrollen festgemacht, um die Farben auf den Wassertropfen zu erzeugen. Wir fotografieren hier ausschließlich mit indirektem Licht, so das die Blitze auf den Hintergrund ausgerichtet sind. Ein direkter Blitz in en Tropfen hinein, würde die Lichtstimmung kaputt machen und man würde von den Wellen und der Tropfenform nichts sehen.
Wie erzeuge ich die Tropfen?
Den Tropfen so zu erzeugen das er immer wieder und stätig in das Backblech tropft war gar nicht so einfach wie anfangs gedacht. Ein einfaches Tutorial was ich im Netz gefunden hab, zeigt eine mit Wasser gefüllte „Mülltüte, die an einem Galgenstativ hängt und langsam vor sich hin tropft. Ich dachte mir, das ist ja kein Problem und hab das versucht ebenso aufzubauen. Leider hat das bei mir so auf anhieb nicht wirklich funktioniert. der mit Wasser gefüllte Beutel (oder Müllsack), den ich mit einer kleinen Nadel aufgestochen habe, hatte leider so einen Druck, das durch das winzige Loch ein Wasserstrahl heraus kam…ich konnte das drehen und wenden wie ich wollte…der Druck der im Beutel aufgestaut wird, ist so hoch das sich leider eine Tropfen bilden konnten.
Folglich musste eine andere Lösung her. Ich hab mir gedacht, ich milder den Druck etwas ab in dem ich statt der Plastiktüte irgendwie eine art Ventil baue. Dazu nahm ich eine Plastikflasche, bohrte den Deckel mit einem Bohrer auf, und legte in den aufgebohrten Deckel einen über den Ausguss gespannten Luftballon ein. diesen hab ich wiederum mit einer dünnen Nadel aufgestochen. Das ganze Gebilde hab ich kopfüber an das Galgenstativ montiert. Leider ist auch hier der Druck in der Flasche so hoch gewesen, das auch diese Konstruktion einen Wasserstrahl hervorgerufen hat.
Ok…dachte ich mir….ich kombinier nun die beiden Sachen. Über diese Wasserflasche hab ich einen Plastiktüte geklebt, so das in der Plastiktüte, nur eine geringe Menge an Wasser – die über das selbstgebaute Flaschenventil hereinfloss – beinhaltet. Diese kleine Menge Wasser, hat nicht diesen hohen Druck und es entsteht ein stetiger Wassertropfen. Damit nun der Unterdruck der in der Flasche entsteht, hab ich die Flasche noch am Boden aufgebohrt. Dies hat den Vorteil, das sich die Flasche bei bedarf mit einer großen Spritze auffüllen lassen kann.
Das Fotografieren
Wenn das alles aufgebaut ist, ist das Fotografieren eigentlich ein Kinderspiel. Mit dem Kabelauslöser, löst man die Kamera aus. Diese wiederum, löst über die Funkverbindung die Blitze aus und friert die Tropfen entsprechend ein. Welche Einstellungen sind an der Kamera zu machen? Bei solchen Aufgaben hab ich meine Kamera grundsätzlich im Modus Manuel (M). Die Belichtungszeit richtet sich nach der X-Synchronzeit… 1/200 hab ich hier eingestellt. Die Blende, welche auch für die Tiefenschärfe verantwortlich ist, hab ich auf 5,6 bis 7,1 eingestellt. Das muss man bei sich ein wenig ausprobieren. Die Blitzleistung, hab ich auf 1/16 oder sogar 1/32 eingestellt. Generell gilt, die Blitze nicht mit voller Leistung zu betreiben, da die Abbrennzeit der Blitze sonst zu lang wird, und der Tropfen daher zu verschwimmen beginnt. Also lieber eine geringere Leistung an den Blitzen einstellen….wem aber das Licht zu wenig ist…kann natürlich einen weiteren Blitz hinzu nehmen.
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